Anlagenrundgang in die Kohlbodenquelle

Jährlich macht die Wasser-versorgungs-Genossenschaft Hedingen einen Rundgang durch Anlagen der Wasserversorgung. Dieses Jahr besuchten wir allerdings keine Anlage in Hedingen. Der Vorstand, Wasserwart, Revisoren sowie Wasserzählerableser machten sich auf die Spuren von weiter entferntem Trinkwasser, das trotzdem bis nach Hedingen gelangt.  

In der Moränenlandschaft im Sihl- und Lorzetal entspringen sehr ertragreiche Quellen. Wir wagten uns in einen der grössten Quellen der Schweiz, die Kohlbodenquelle im Sihltal. Von hier fliessen bis zu 4000 Liter pro Minute aus dem Gestein und weiter bis nach Zürich Wollishofen. Ausgerüstet mit Stiefeln, Regenmäntel und Helm führte uns der Brunnenmeister Thomas Horat in den langen Stollen. Aus der Decke und den Wänden fliesst Wasser und versickert in einer Leitung unter unseren Füssen. 

Im Wasserwerk in Wollishofen wird das Quellwasser dem aufgereinigten Seewasser beigemischt. Ein Teil gelangt von dort zu uns ins Säuliamt und über das Reservoir Frohmoos in unsere Gemeinde. 

Die Kohlbodenquelle ist allerdings nicht die einzige Quelle. Insgesamt nutzt die Wasserversorgung Zürich 112 Fassungen im Sihl- und Lorzetal, welche ohne die Notwendigkeit von Strom nach Zürich gelangt. Lediglich eine Quellengruppe wird im Pumpwerk Kohlboden mittels einer durch Wasserkraft betriebenen Kolbenpumpe um knapp 30 Meter gehoben. Thomas Horat zeigte uns die historische Pumpe welche immer noch im vollen Einsatz steht. Oberhalb der Höllgrotte auf dem Industriepfad kann sie durch das Fenster im Gebäude jederzeit bewundert werden.